WINDSURFEN: INFORMATIONEN ÜBER MASTFÜSSE- UND MASTVERLÄNGERUNGEN

 

INHALT:

1.  Einleitung
2.  Mastfüße
3.  Mastverlängerungen

1. EINLEITUNG

Ein Surfmast wird im wesentlichen über die Mastlänge, die Masthärte, dem Mastdurchmesser, dem Carbonanteil, das Gewicht und die Symmetrie bestimmt und entscheidet wesentlich über die Leistungsfähigkeit des Segels, in dem er aufgeriggt wurde.

Die gute Nachricht: Ein guter auf Ihr Segel abgestimmter Mast leistet Ihnen locker 8 bis 10 Jahre gute Dienste, auch wenn Sie das Segel zwischendurch gegen ein anderes z.B. Nachfolgemodell wechseln müssen.

Die schlechten Nachrichten: Ein solcher Mast kostet je nach Mastlänge und Ausstattung im empf. VK zur Zeit zwischen 150 € und 1.000 €. Und Sie brauchen eigentlich für jedes Segel einen eigenen Mast um optimale Leistung vom Segel abfordern zu können. Übergangsweise wäre auch ein Mast für zwei aufeinander folgende Segelgrößen bis max. 2m²-Segelflächendifferenz möglich, deren Vorliekunterschiede (max. 48cm) über eine lange Mastfußverlängerung ausgeglichen werden kann.
 

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1. MASTFÜSSE

Bei der Mastspur der Surfboards hat sich glücklicher Weise das Finnenkastensystem durchgesetzt. Daher sind alle neueren Mastfüße (engl. Mastbase) nur mit dem Finnenplättchen (Chanelplättchen) zur Arretierung ausgerüstet. Dabei gibt es zwei System. Die Schraubbindung (Abb. 3) und die (Zwei-Bolzen-) Plattenbindung (Abb. 5). Früher gab es noch die Mastchanelsysteme, die natürlich jeweils anderer Mastfußzapfen erforderten (z.B. für Fanatic, HIFLY und Mistral).

Unterschiede gibt es heute nur beim Adapter für die Mastfußverlängerungen (Auslösesystem) und auch beim Mastgelenken.

Bei den Mastgelenken haben man die folgende Formen durchgesetzt:
-  die steiferen Gummigelenke: hier unterscheidet man zwei Formen
   1.  Gelenkgummi: Powerjoint (auch Boge-Joint) - schwarzes Hartgummi, für den den normalen Surfgebrauch
   2.  Gelenksehne - oft 20mm Durchmesser: Tendon-Urethan-Stick oder Polyurethan-Sehne - diese Sehne ist härter als der
        Powerjoint und praktisch unzerstörbar.
        Dadurch, dass der Stick härter ist, erfolgt auch die Kraftübertragung vom Segel aufs Board direkter und
        verwindungsfreier. Böen werden dadurch direkt in Geschwindigkeit umgesetzt. Diese Mastfüße werden daher meistens
        von den Surfprofis im Slalom/Race-Bereich verwendet, außerdem lassen sich diese Sehnen mittels zweier Schrauben
        wechseln
-  die beweglichen, einknickbaren Gelenkscharnier (Kardangelenk): Scharnier aus zwei Plastteilen, die mit einer Schraube bzw.
    Achse verbunden sind.
    Kardangelenke findet man aber nur bei ältere Modelle bzw. seit 2003 von Neil Pryde speziell zum Einsatz auf breiten Boards
    (einfacheres Verschieben und Einsetzen des Mastfußes auf Wasser, da sich diese Boards auf dem Wasser nicht mehr so
    leicht aufkanten lassen).

Bei den Mastfüßen sollte man die Gummi laut Herstelle alle 5 bis 6 Jahre austauschen, da diese ähnlich, wie Autoreifen altern. Es kommt aber mit Sicherheit noch auf die Belastung an, der das Gummi im Verlaufe seines Lebens ausgesetzt war. Ich fahre einen Fuß seit 12 Jahren und da tut sich bisher nix. Aber nach 6 Jahren ist man wohl auf der sicheren Seite.

Bei den Auslösesystemen sind die folgenden beiden Systeme erhältlich:
Auslösemechanismus für kurzem Universal-Pin System (auch EURO-Pin - 8-mm-Innengewinde) oder für längerem, aber
     gleich dickem V2A-Pin (auch North- oder F2-Pin - 10-mm-Außengewinde: Verbindung zur Mastverlängerung über einen
     standardisierten Metallzapfen (Durchmesser: 11,8mm) mit Nut (Durchmesser: 7,9mm) in den eine Arretierfeder beim
     Aufsetzen der Mastfußverlängerung oder ein Arretierplättchen nach Betätigung eines Druckknopfes einrastet.
     Aber etwas Vorsicht: manche Mastverlängerungen vertragen nur Zapfen mit einer Länge bis 45mm (z.B. leider auch die
     Chinook- und auch die streamlined-Verlängerungen - scheint bald so, dass "über See" der EURO-Zapfen immer noch nicht
     ernst genommen wird). Auch die Arretierplättchen sind nicht genormt. Die Aussparung der Arretierung mal großzügiger
     und mal zu größeren Stabilität und größeren Sicherheit mal weniger großzügig geplant, so dass einigen No-Name-Zapfen
     nicht in alle Arretierplättchen passen. 
Auslösemechanismus mit Push-Pin-System (auch Double Push-Pin-, QuickRelease-Becher-, US-Cup oder US-System):
     Verbindung zur Mastfußverlängerung erfolgt über einen Plastbecher mit zwei seitlichen Metalldruckzapfen in die die
     Mastfußverlängerung einrastet - hier kann der Vorliekstrecker leicht in die Verlängerung gesteckt werden. Dieses System ist
     in den USA sehr verbreitet und soll etwas langlebiger und robuster als das Zapfensystem sein.
     Aber hier noch größere Vorsicht: die Mastbecher sehen zwar ähnlich, aus sind aber nicht genormt, d.h. die Durchmesser
     der Double Push-Pins, die Position der Double Push-Pins und der Durchmesser des Bechers schwanken von Hersteller zu
     Hersteller. Was bedeutet, dass nicht jeder Mastbecher perfekt oder auch überhaupt in die Double-Push-Pin-
     Mastverlängerung des anderen Hersteller passt. Insbesondere Neil-Pryde-US-Cup-Verlängerungen wiesen nach Aussagen
     unserer Kunden Kompatibilitätsprobleme auf!

     Streamlined-US-Cup weisen z.B. folgende Maße auf:
     - Stärke der ALU-Wand: 3,4 mm
     - Innendurchmesser: 41,3 mm
     - Durchmesser der Pinlöcher: 10,5 mm
     - Abstand der Pinlöcher vom Rand: 9,8mm
     - geeignet für alle Mastbecher mit einem Durchmesser von 40 mm und mit Push-Pins eines Durchmessers von 10 mm,
       die sich im Abstand von 10mm vom Rand der Verlängerung befinden.

Abb.3: Universal-Pin mit Powerjoint      Abb.4: Mastfußplatte mit Gewindezapfen      Abb.5: Push-Pin-System mit Tendo

                       

Die Zapfen sind vom Durchmesser und von der Nut (33 mm von der Basis entfernt, 3,5 mm breit und 2 mm tief) her fast normiert. Von der Länge 45 mm (EURO-Zapfen / F2-Zapfen) bis 80 mm (North-Zapfen / Mistral-Zapfen / V2A-Zapfen) und der Form der Spitze der Zapfen her gibt es Unterschiede. Die Zapfenden sind kegelstumpf- oder halbkugelförmig. Längere Zapfen lassen sich insbesondere auf bewegtem Wasser, wenn mal das Segel mit dem des Sergelpartners tauschen möchte oder der Vorliekstrecker nachgetrimmt und das Rigg daher vom Brett getrennt werden muss, besser in die Zapfaufnahme des Mastbechers bzw. der Mastfußverlängerung einfädeln. Kürzere Zapfen sind allerdings um wenige Gramm leichter als die längeren Versionen.

Die meisten Mastfußsysteme besitzen unter der Mastfußplatte einen zentralen 8mm Gewindezapfen mit einer kleinen Platte mit Innengewinde, die in jedes Finnenkastensystem (Mastspur) passt (siehe Abb.4 - auch Twist on genannt). Einige Sondermodelle für den Hardcore-Einsatz besitzen eine Mastfußplatte mit zwei Bolzen und Connector (siehe Abb.5). Die Platte verbleibt beim Transport oder der Lagerung am Board. Der Connector mit dem Gelenk ist über einen Zapfen und einem Arretierungsriegel mit der Platte verbunden.

Die Selbstmontage von Zapfen und Powerjoint ist leider nicht so einfach, wie von den Herstellern versprochen. Auch mit Gewindekleber gelang es mir nicht, den Zapfen mit dem Powerjoint zu verbinden. Der Zapfen drehte sich immer wieder frei und zum Schluss hab ich auf die serienmäßig verklebte Pins (komplette Mastfüße aus dem Shop) zurückgegriffen und die Einzelteile entsorgt.

Für einige Mastfüße gleicher Bauweise konnte man 2003 (surf 1-2/2003) zwischen 25,90 und 49 € löhnen, ansonsten kosteten die Mastfüße zwischen 25,90 € und 88,00 €.

Aber auch im Gewicht gibt es Unterschiede:

Mastfuß Pin Gelenk Gewicht
F2 Powerjoint Pin North (lang) Powerjoint 230 g
GUN Mistral-Pin Mistral / V2A (lang) Powerjoint 280 g
Startech EURO-Pin F2 (kurz) Tendon 300 g
Noname North-Pin North lang Tendon 340 g

 
Was ist denn nun besser Pin oder Double-Push-Pin?

Der Unterschied zwischen beiden Systemen besteht in der eigentlichen Verbindung des Riggs zum jeweiligen Mastfuß:
-  Pin-Arretierung: ein Plättchen auf ca. 75% oder ein Draht (Federdraht) auf ca. 25% der Pin-Nut-Fläche (ältere Systeme)
-  Double-Push-Pin-Arretierung: zwei Pins und ein Plastrohr (Plastkolben).

Die Frage, ob eher der Pin ausreißt als die Push-Pins, ist eindeutig zu beantworten: erst der Pin, dann der Push-Pin.

Die Frage, ob allerdings erst die biegsame Sehne (Tendo) reißt oder die Euro-Pin-Arretierung bricht, ist schwieriger zu beantworten! Ich vermute eher die Sehne an einer der beiden Bohrungen für die Stifte des Tendo. Also das schwächere Glied in der Kette sind der Tendo oder der Powerjoint oder besser das schwächste Glied ist die Verbindung zwischen Schraubteller und Gelenkverbindung am Schraubteller, wenn sie nicht komplett aus Metall ist.

Hardcore-Verbindungen (siehe Abb. 5) bestehen nur aus Metall (zwei Schrauben in einer Metallschine, Metallarretierungsriegel unterhalb der Metallschiene und Arretierungsstift am Gelenk). 

Double-Push-Pin lohnt sich mit Double-Bolzen-System also richtig nur beim Hardcore-Wellenabreiten (für einen Waschgang unter Wellen über 4m) oder beim Speedsurfen ab 9 Windstärken (bei einem Sturz), wo die extremen Kräfte die Verbindung zwischen Board und Rigg auseinanderreißen könnten - sonst nicht!

Manchmal gibt es als Argument für die besserer Eignung von Double-Push-Pin noch der schnelleren Versandung des Pin-Systems. Falsch: einmal kräftig mit geschlossenen Augen in die Pin-Aufnahme geblasen und der Pin passt wieder!

 

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2. MASTVERLÄNGERUNGEN

2.1. Allgemeines

Zu den Mastverlängerungen zählen die Mastfußverlängerungen (engl. Extension) mit Trimmsystem, Mastfußverlängerungen ohne Trimmsystem sowie die Masttopverlängerungen. Mastfußverlängerungen ohne Trimmsystem gibt es mit oder ohne Verstellsystem (z.B. XTENDER von North Sails - Mastverlängerungen ohne Verstell und ohne Trimmsystem).

Die Masttopverlängerung, ein Alu-Rohr, ca. 30cm lang mit Buchse, das einfach als Verlängerung auf die Mastspitze aufgestülpt wurde, werden kaum noch eingesetzt, da sie die Outline in einem entscheidenden Bereich des Segels, nämlich im Top, total verändern und so verfälschen, das kein modernes Segel mehr vernünftig funktionieren kann.

Die Mastfußverlängerung mit Trimmsystem (im Folgenden nur Mastverlängerung) ist mit dem Höhenverstellsystem und am Fußende mit 2 oder 3 Rollen, einer Belegklemme und einer 1,5m bis 2,5m lange Trimmschot (Trimmtampen) versehen. Gegebenenfalls zählt noch ein seewasserfester Trimmhaken mit 3 oder 4 Laufrollen zum System.

Die Längenangaben beziehen sich immer auf dem kürzesten Abstand zwischen oberen Rand des Verstellringes und der Kante des Trimmsystems (Belegklemme).

   
    SDM-Alu-Mastverlängerung            RDM-Carbon-Mastverlängerung

Bei den Mastverlängerungen mit Trimmsystemen gibt es eine Vielzahl von Anbietern und Variationen:
-  für die Aufnahme von Universal-Pin-System (EURO-Pin - ein kurzer Zapfen), North-Zapfen (ein langer Zapfen) oder
   Push-Pin-Systeme (US-Quicksysteme / US-Cup-System - mit zwei Druckknöpfen)
-  lange und kurze Mastverlängerungen (z.Z. maximal: 60cm einstellbare Länge)
-  mit Verstellschritten 1,25 cm , 2cm und 2,5cm (überwiegend 2,5cm und 2cm)
-  mit unterschiedlichem Verstellbereichbeginn: ab 0cm, ab 2,5cm ab 7cm oder ab 15cm
-  Rohrmaterial aus Aluminium, rostfreiem Stahl oder Carbon (Stahl eher selten)
-  2 bis 3 kleine oder große Trimmrollen aus nicht rostendem Stahl (Standard), Messing (leichtgängiger) oder kugelgelagert
   (z.B. streamlined: spürbar am leichtesten zu trimmen)
-  Achse der Trimmrollen aus Edelstahl (z.B. Tekknosport RDM 30cm) oder selbst schmierendem Messing (z.B.
   Pat Love ALU RDM 35cm oder Startech)
-  mit Trimmhaken mit 3 oder 4 Rollen oder auch ohne Trimmhaken
-  mit steifen oder weichen (nicht ganz so steifen) Tampen oder auch ohne (z.B. Pat Love ALU RDM 35cm)
-  für Standard- (für 48,5mm Durchmesser-Masten) oder RDM-Masten (für 32mm Durchmesser-Masten)
-  mit längerem oder kürzerem Stumpf (oder Stutzen = der Teil des Verlängerungsrohres ab der höchster Verstellposition bis
   zum Ende der Verlängerung
   z.B. Pat Love ALU RDM 35cm: 10 cm, Tekknosport ALU RDM 30cm: 18cm
-  mit (z.B. Pat Love ALU RDM 35cm) oder ohne EURO-Pin (z.B. Tekknosport ALU RDM 30cm).

Bei den Verstellsystemen der Mastverlängerungen haben sich folgende Varianten durchgesetzt:
-  Verstellringsysteme - Ringfeder rastet in eine rundumlaufende Vertiefung auf der Mastverlängerung ein, über die dann ein
   Arretierungsring aus Metall gestülpt wird,
-  Pinlock-Systemen - ein Plastfederring oder eine Plastklemmspange wird über einen (ältere Systeme) oder zwei
   eingegossenen Metallstiften arretiert
-  Ring-Pin-Systeme - ein Verstellring wird über einen 6 oder 7mm dickem Metallstift, der durch Verstellbohrungen der
   Mastverlängerung geschoben wird und einem kurzen etwa 2mm dünnem Tampen am Verstellring befestigt ist, arretiert.

Im Wesentlichen werden Mastverlängerungen mit Trimmsystem je Herstelle in drei, seltener vier Größen angeboten:
-  Mastadapter (auch als Null-Base bezeichnet) - 0cm
-  kurze Ausführung - 10 bis 30cm
-  mittlere Ausführung - 25 bis 48cm
-  lange Ausführung - 35 bis 60cm.


Trimmschot- von 150cm bis 200cm
Normaler Weise wird eine Mastverlängerung mit einer Trimmschot ausgeliefert. Allerdings leider nicht immer und dann kann man ermessen, dass diese mit unter nur 150cm - bei North Sails Power XTi 28. Was die sich dabei gedacht ist unerklärlich. Je mehr Rollen an der Verlängerung, umso mehr Schot braucht man unabhängig davon, wie lang die Verlängerung ist.

Da die neuen Segel meist mit enganliegenden Protektoren ausgestattet sind erweist sich das Einfädeln der Trimmschot in die Rollen des Segels als anspruchsvolle Geduldsprobe. Wenn dann der Tampen zu kurz ist muss man das aufgezogenen Segel mit der einen Hand zum Trimmsystem ziehen, während die anderer Hand nun einhändig die Schot in die Rollen vom Segel und vom Trimmsystem "fummeln muss. Wenn die Schot ausreichend lang ist kann man zweihändig arbeiten, weil das Segel nicht mehr zum Trimmsystem gezogen werden muss.

Daher unsere Empfehlung:
-  bei 2 Rollen gleich einen Ersatztampen der Länge 200cm und
-  bei 3 Rollen gleich einen Ersatztampen der Länge 300cm dazu kaufen.

Das bedeutet, dass nach dem Einfädeln des Segels, die Rollen des Segels bis 45cm von den Rollen des Timmsystems der Verlängerung entfernt sein können, um locker mit beiden Händen die Schot durch die Rollen zu fädeln. In erwähnter North XTi durfte der Abstand nur 20cm betragen.

Verstellbereich - von 12 bis 60cm
Normaler Weise reichen Mastfußverlängerungen der Länge 30 cm. Da standardmäßig der Längenabstand von einer Mastlänge bis zur nächsten derzeit 30cm beträgt (370, 400, 430, 460, 490, 520, 550) sollte man bei Differenzen von mehr als 30cm zwischen Mast und dem vom Hersteller angegebenen Vorliek immer zum nächst längeren Mast greifen. Beim Einsatz einer längeren Mastverlängerung würde die Masthärte und die Biegekurve nicht mehr optimal zum Segel passen. Bei älteren Masten gibt's da schon Abweichungen, denn üblich waren damals (im Jahr 2000) durchaus auch 380, 465, 480, 500 cm.

Beim Einsatz von Verlängerungen über 40cm insbesondere bei Racesegeln sollte man sich nicht wundern, wenn sich aufgrund der extrem ungünstigen Hebelverhältnisse im überpowerten Bereich ALU-Verlängerungen verbiegen und Carbonverlängerungen sogar brechen. Hier bietet die Kombination von kurzen Alu-Verlängerungen mit Carbon-X-Tendern wohl eine praktikable Alternative.

Die Erfahrung zeigt, dass man, wenn man allein surft höchstens eine lange Mastverlängerung und dann nur noch mittlere und kurze Ausführungen im Gepäck haben sollte.

Lange Mastverlängerungen werden tief in den Mast eingeführt, wenn nur eine kurze Mastverlängerung für ein bestimmtes Segel mit Mast erforderlich sind. Dabei wird die Mastinnenmanschette (bei teuren Masten enthalten, damit kein Wasser in den Mast fließen kann und einen Luftsäule im Mast enthalten bleibt) tiefer in den Mast geschoben und die Luftsäule verkürzt. Dadurch kann nun der Mast weiter voll Wasser laufen, als vom Hersteller vorgegeben. Manchmal klemmt die lange Mastverlängerung auch, weil sich der eine Mast von unten nach oben konisch verjüngt, als ein anderer. Dieses Problem hat man besonders bei kurzen Masten bis 400cm.

Mastadapter - Verlängerung 0cm:
Mastadapter haben einen stark eingeschränkten Einsatzbereich. Sinnvoll sind sie nur beim Einsatz von Segeln mit Variotop, deren Vorliek mindestens 5  länger als die Standartmastlänge ist - z.B. 406 cm. Zwingend notwendig sind natürlich diese Adapter, wenn sie Mastfußverlängerungen ohne Trimmsystem einsetzen.

Material / Gewicht:
Alu-Verlängerungen stehen den etwas leichteren aus Carbon (bei langen um bis zu 30% leichter) in keiner Gebrauchseigenschaft nach, sind aber nur halb so teuer, wie die aus Carbon. Im Gegenteil, die Alu-Verlängerungen verbiegen sich nur, während die langen Carbonverlängerungen natürlich nur im harten Raceeinsatz bei Racesegeln über 10m² bei Überlastung einfach brechen.

Das Gewicht bei für ALU-RDM-Verlängerungen reicht 400 bis 800g (2008: Aeron 48 - 792g) und bei SDM von 300g bis über 1000g (2008: Nautix 48 - 920g). 

Verstellintervalle - von 1cm bis 2,5cm:
Je kleiner die Verstellintervalle sind, umso genauer kann man die Verlängerung auf die Herstellerangeben für das jeweilige Segel vor einstellen und dann je nach dem auch nachtrimmen. Bei kleinen Intervallen kann man den Segeldruckpunkt im Allgemeinen tiefer nach unten trimmen als mit bei größeren Verstellintervallen. D.h. zufällig kann natürlich auch eine Position bei den Mastverlängerungen mit größeren Verstellintervallen stimmen.

Mastverlängerungen ohne Trimmsystem:
Mastverlängerungen mit Verstell-, aber ohne Trimmsystem werden in den Längen 30 cm und 45 cm (z.B. 2009: Prolimit und Open Ocean) angeboten und bieten eine praktikable Alternative zu Mastverlängerungen mit Trimmsystemen gerade dann, wenn unterschiedlicher Adaptersystem (Universal-Pin und Push-Pin) verwenden oder bei mehreren Segeln das Material gewichts- und volumenmäßig optimieren muss.

Trimmrollen - 2 oder 3 große oder kleine:
2 Trimmrollen für 3-fach-Trimmblöcke oder Trimmhacken mit 3 Trimmrollen reduzieren die Trimmkräfte am Vorliek auf 1/6 und 3 Trimmrollen und 4-fach-Trimmblock auf 1/8. Das heißt, wenn Sie von von einem 3-fach-Trimmblock auf einen 4-fach-Trimmblock umsteigen können, so können Sie die Kraft, mit der Sie das Vorliek durchsetzen um 25% reduzieren.

Große Trimmrollen und dann noch mit möglichst dünne Achsen bedeuten weniger Reibung und damit geringerer Trimmkräfte. Zwei Trimmrollen im Mastfuß werden für 3-fach-Trimmblöcke am Segel oder 3 Rollen im Trimmhaken benötigt. Drei Trimmrollen im Mastfuß werden für 3 Rollen im Trimmhaken benötigt. Zwei große Trimmrollen im Mastfuß reichen heut völlig aus, denn in den Serien-Segeln sind, wenn dann fast ausnahmslos nur 3-fach-Trimmblöcke integriert.

Große Rollen verteilen wegen der größeren Andruckfläche den Trimmdruck besser auf den Tampen und der Tampen verschleißt nicht so schnell.

Durch den Einsatz von 3er Trimmblöcke mit großen Rollen besonders an den größeren Segeln setzen sich auch mehr und mehr Mastfußverlängerungen mit nur 2 großen Trimmrollen durch. Bei großen Trimmblockrollen sollten Sie auch nur Mastfüße mit großen Rollen einsetzen, denn wenn kleine Rollen im Trimmsystem vorhanden sind, können sich die Trimmkräfte auf den letzten Zentimetern wieder um bis zu 20% erhöhen. Bei 2 großen Rollen in der Mastfußverlängerung können Sie die 3-fach-Trimmblöcke ganz egal, ob quer oder längs zur Segelunterkante angebracht sehr gut und ungekreuzt einfädeln und zur Belegklemme ziehen.

Die drei Rollen waren vor 15 Jahren bei F2 noch perfekt zu den Trimmhaken designt. Neben den 3 Rollen befand sich die Belegklemme und der Abstand und die Größe der Rollen am Mastbecher waren die selben, wie die im Trimmhaken.

Moderne 3-Rollen-Mastfußfußverlängerung (z.B. 2008: Startech / 2009:  Ascan, Gastra und GUN) sind so konzipiert, dass über der Belegklemme noch eine Trimmrolle angebracht ist. Das bedeutet aber, dass die Klemme noch näher zur Mastachse positioniert werden musste. Daher "bleibt nur noch sehr wenig Platz für den Fuß (Hacken) zum Gegenstemmen und man steht sich selber im Weg, weil man den Tampen weit Richtung Fuß in die Belegklemme legen muss (barfuss unangenehm). Dabei entspannt sich da Segel manchmal ungewollt wieder." (surf 08/2008 S.41)

"Bei längs angenähten Trimmblöcken lassen sich die Rollen nur schwer wirklich Block zu Block ziehen. Da bleibt meist ein Zentimeter Luft, denn das Segel wird sehr eng an den Mast gezogen" (surf 08/2008 S.42) 

Unser Tipp: Greifen Sie vorausschauend zu den Verlängerungen mit 2 großen Trimmrollen. Sollte Sie aber wegen der Kraftminimierung und des Bestandes an Segeln mit einer Trimmhakenöse auf die 3 Rollen bestehen, so nehmen Sie zur Mastverlängerung sicherheitshalber immer nur den Originaltrimmhaken.

Trimmhaken:
Trimmhaken kommen immer mehr aus der Mode. Sie können die Trimmschot auch so durch die unten im Segelhals eingestanzte Trimmhakenöse neben einander fädeln, dass sie sich nicht kreuzt. Ohne Trimmhacken können Sie dann die Trimmhakenöse um mindestens 2 bis 3cm tiefer zum Mastfuß ziehen und damit auch den Segeldruckpunkt um diese Verschiebung weiter nach unten verlagern.

Da in modernen Segeln nur noch selten eingestanzte Trimmhakenösen und dafür angenähte 3-fach Trimmblöcke mit oder ohne Rollen geshapt werden, verzichten wir an unseren Riggs grundsätzlich auf Trimmhaken.

Öffnungen im Mastfußbecher:
Einige Mastverlängerungen haben einen nach oben hin offenen oder mit einer speziellen Öffnung versehenen Mastfußbecher. Steife Tampen kann man besser durch den Mastfußbecher in den Mast (bei Mastadapter) bzw. in die Mastverlängerung schieben. Dadurch entfällt das nervige Wickeln und Verknüpfen des Tampens um den Mastfuß herum.

Trimmtampen:
Bei den Timmtampen gibt es enorme Unterschiede. So gibt extrem leicht laufenden teuren Trimmtampen (ca. 3 - 5 € pro m für hochwertige Dyneenma-Tampen) mit spürbar weniger Reibungsverlusten denen man nachsagt, man könne die Segel sogar ohne Trimmgriff trimmen. Und dann gibt es normale weiche und härtere Trimmtampen (ca. 1 € bis 2 € je m). Bei den härteren Trimmtampen, denen zwar eine längerer Lebensdauer nachgesagt wird, sollen aber mehr Trimmkräfte erfordern als bei den weicheren Tampen.

Trimmratsche:
Eine Besonderheit unter den Mastverlängerungen stellt die Power-XT(R)-Mastverlängerung mit der Ratsche von North da. Mit Hilfe dieser Ratsche kann des Segel an Land, aber auch auf Wasser beliebig nachgetrimmt - das Vorliek weiter gespannt oder entlastet - werden. Zum Entlasten muss man den Hebel aber vollständig in Richtung Mastfußaufnahme durchdrücken.

Die XT-Version besitzt eine und die XTR-Version zwei Rollen. Die Version mit einer Rolle ist in der Handhabung zwar recht einfach, erweist sich aber als wahrer Tampenkiller, insbesondere dann, wenn Segel mit 3-fach-Trimmblock quer zur Segelunterkante und großen Rollen (z.B. Gaastra) genutzt werden. Denn in diesem Falle werden die Segel mit nur zwei Tampenschlingen und nicht wie sonst mit 3 oder bei Hacken mit vier Rollen sogar mit 4 Tampenschlingen gestreckt.

Aber das Power-XT(R)-System funktioniert nicht mit den Segeln perfekt, die integrierte große Trimmrollen besitzen, wie sie z.B. in einigen Gaastra-Segel eingesetzt werden. Dann kann die Ratsche nicht ganz nach oben durchgesetzt bzw. nur auf 90° arretiert werden, weil die große Rolle das verhindert. Aber auch beim Entspannen verhindert bei einigen Mastfüßen die Metallscheibe unter dem Zapfen das vollständige Strecken der Ratsche, damit ist ein Entspannen des Segels ohne, dass man das Rigg vom Zapfen löst nicht  und auf Wasser nur möglich, wenn man das Rigg im knietiefen Wasser vom Mastfuß trennt. Man sollte also prüfen, welcher Mastfuß zur Power-XT(R) passt. Obwohl, ich nutze die Power-XT auch gerne, leider mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

X-Tender:
Mit den Xtender von North Sails, einer 40 bzw. 50 cm lange Carbonverlängerung ist es möglich, alle North Segel auf max. 2 Mastlängen zu fahren um Kosten und Platz zu sparen. Der Carbon Xtender wird zwischen der normalen Verlängerung und der Mastbase eingebaut und lässt die Performance und die Biegekurve des Mastes unverändert. So kann eine Verlängerung von max. 90 cm erreicht werden. Die Masthärte wird um 1-2 IMCS erhöht. Umfangreiche Testfahrten sollen keine negative Beeinflussung der Leistungsfähigkeit des Riggs herausgefunden haben. Neil Pryde bietet seinen X-Tender, eine Verlängerung des Mastes 34 cm (gesamte Länge 52 cm).
 

2.2.  Extensions von North und Neil Pryde

Und noch einpaar Probleme mit den XT- und UXT-Verlängerungen von Neil-Pryde und den XT-Verlängerungen von North Sails - Hände weg?!      (überarbeitet: 11/2007)

Die Achsen der Trimmrollen sind bei den meisten Herstellern (North Sails, Startech, Chinook, Gaastra, Gun etc.) senkrecht zur Segelebene angebracht - nicht so bei streamlined und ab 2007 auch nicht bei den MXT-Systemen von Neil Pryde. Und die Belegklemme ist bei den meisten Herstellen senkrecht zur Trimmrollenachse, also parallel zur Segelebene, angebracht (North Sails, Startech, Chinook, Gaastra, Gun etc.). Damit kann man das Vorliek durchsetzen, in dem man im Sitzen einen Hacken gegen die Mastfußverlängerung stemmt und den Tampen mit dem Trimmknauf "lang zieht". Liegt das Segel beim Durchsetzen des Vorlieks nun rechts vom Mast beim Aufriggen auf dem Boden, setzt man den linken Hacken ein (z.B. meine beste, angenehmste und einzige Trimmstellung). Liegt das Segel links vom Mast, nimmt man den rechten.

Bei Neil Pryde ist das anders, hier kann man das Segel nur durchsetzen, wenn es links vom Mast liegt, weil sich die Belegklemme an der rechten Seite befindet, dabei findet man kaum Platz, den Hacken kraftvoll anzusetzen. Diese Lage der Belegklemme erleichtert das Entspannen des Vorlieks enorm - Man tritt auf den Mastfuß und zieht den den Vorliekstrecker einfach senkrecht aus der Klemme nach oben heraus.

Beim Durchsetzen des Vorlieks ist die Lage der Belegklemme aber absolut unpraktisch bis fast unbedienbar:
1. setzt man als Rechtshänder wohl den linken Hacken effektiver beim Vorliekstrecken ein als den linken. Und selbst für den ist nicht genügend Platz vorhanden
2. Wenn man mit verschiedenen Belegklemmensystemen surft, muss man sich entscheiden, wie man die Segel einrollt, denn so rollt man die Segel auch aus. Und wenn man dann das Segel ungetrimmt erst mal umschlagen muss, weil man beim letzten Mal eine Verlängerung von Neil Pryde eingesetzt hat und nun die von Gaastra nimmt, nervt das einfach sehr gewaltig... übrigens streamlined war schon seit Jahren da pfiffiger!

Und außerdem: die modernen Segel vertragen wirklich viel Zug auf dem Vorliek und mit den Belegklemmen der Modelle XT und UXT von Neil Pryde (gilt auch für die XT-Verlängerungen von North Sails) braucht man wegen der weit auseinander stehenden Umlenkrollen für die letzten 5 bis 3 cm schätzungsweise mindesten das drei- bis fünffache an Kraft im Vergleich zu den anderen Systemen. D.h. man kann das Vorliek bei den XT - und UTX-Verlängerungen von Neil Pryde (gilt auch für die XT-Verlängerungen von North Sails) nicht bis kurz vor die Belegklemme (10mm bis 5 mm) durchsetzen. Ich hab es versucht und, obwohl ich beim Fitness locker 120 kg im Kreuz hebe und über 80 kg vor den Bauch ziehe, nicht geschafft und letztlich noch den Trimmknauf samt Metallbelegklemme zerbrochen...

Also wenn man das Segel bis kurz vor die Belegklemme strecken möchte, um den Segeldruckpunkt noch um einige Zentimeter tiefer zu legen, dann: Finger weg von den XT- und -Mastverlängerungen von Neil Pryde und den XT-Verlängerungen von North Sails! Wenn unbedingt Neil Pryde, so kaufen Sie sich gleich eine MXT-Verlängerung mit MXT-UXT-Adapter!
 

2.3.  Mastverlängerungen und die reale Verlängerung das Mastes

Im Folgenden wurden einige Mastverlängerungen vermessen. Dabei bedeuten: erste Position = Beschriftung der ersten Position des Verstellsystems, letzte Position = Beschriftung der Letzten Position; Fußhöhe = Höhe des Plastfußes mit dem Trimmsystem; Abstand Anfang = Entfernung der oberen Kannte des Verstellringes in der ersten Position bis zur Basis der Mastverlängerung; Abstand Ende = Entfernung der oberen Kannte des Verstellringes in der letzten Position bis zur Basis der Mastverlängerung; Stutzenlänge = Entfernung der oberen Kannte des Verstellringes in der letzten Position bis zum Ende der Mastverlängerung .

Tab.1: Mastfußverlängerungsmaße

Modell

Verstell-
schritte
(mm)

erste
Posi-tion

letzte
Posi-tion

Fuß-höhe
(mm)

Abstand
Anfang
(mm)

Abstand
Ende
(mm)

Stutzen-länge
(cm)
Gesamt-länge
(cm)
Ge-wicht
(g)
kurzer
EURO-Pin
langer
EURO-Pin

Chinook 12 SDM Pin

20

4

12

61

83

160

- - - ja nein

Gun 15 SDM Pin

25

5

15

45

79

180

- - - ja ja

Tekkno 15 SDM Pin

25

5

15

50

85

186

- - - ja ja

Nautix 16 SDM Pin

20

2

16

45

70

210

19 40,5 425 ja ja*

Chinook 28 SDM Pin

20

4

28

61

83

323

- - - ja nein

Neil Pryde UXT 28 SDM Pin

20

0 / 2

28

47

68

328

- - - ja ja

STARTECH 15 SDM '09 Pin

25

5

15

50

94

-

12 - 440 ja ja

STARTECH 30 SDM '08 Pin

25

5

30

50

94

345

12 47 525 ja ja

AERO 40 SDM Pin

12,5

1,5

40,5

45

7

44,5

14,5 59 525 ja ja

North Power XT 42 SDM Pin

20

2

42

49

63

463

11,5 58 620 ja ja
Nautix 48 SDM Pin 20 2 48 45 70 - 19 - 920 ja ja*

streamlined super 15 SDM US

20

6

15

-

-

-

14 - 300 nein nein

STARTECH 15 RDM

25

7,5

15

90

11,5

190

12 29,5 430 ja ja

ProLimit 30 RDM Pin

20

2,5

30,5

48

63

35

12 47 440 ja ja

ProLimit 45 RDM Pin

20

2,5

46,5

48

63

51

11 62 640 ja ja

streamlined rot 46 SDM Pin

20

6

46

45

-

-

- - 660 ja nein

AIR BASE SDM Pin 3 Rollen

0

0

-

43

-

-

7 - 180 ja ja

Tekkno Base SDM Pin

0

0

-

45

-

-

- - - ja ja

ProLimit Base RDM Pin 3 Rollen

0

0

-

65

-

-

4,5 - 150 ja ja

* ja, aber nur für Markenmastfüße, nicht alle Noname-Mastfüße

Ausgehend von den Angaben auf den Verlängerung könnte man für die reale Mastverlängerung vermuten:
- North: Abstand von der Oberkante des Trimmsystems (Plastfuß) bis zur Oberkante des Ringes des Verstellsystem
- Neil Pryde: Abstand von der Oberkante des Trimmsystems bis zur Oberkante des Ringes des Verstellsystem + 10mm
- Chinook: Abstand von der Oberkante des Trimmsystems bis zur Oberkante des Ringes des Verstellsystem + 5mm
- Startech: Abstand von der Oberkante des Trimmsystems bis zur Oberkante des Ringes des Verstellsystem + 10mm
- Tekkno Base: Abstand vom Trimmsystems (Belegklemme) bis zur Fußoberkante = 15mm
- AIR Base: Abstand vom Trimmsystems (Belegklemme) bis zur Fußoberkante = 15mm.

Das ergeben im Verständnis der Hersteller von Mastfußverlängerungen und Mastadaptern (Null-Bases-) Differenzen von bis zu 15mm. Ein starkes Stück, wenn man bedenkt, dass einige Segelhersteller mit 20 mm Vorliekdifferenz von Low-Wind auf High-Wind trimmen. Für den Surfer bedeutet das: 1. die Mastfußverlängerung auf die Differenz zwischen Mast und Vorliek einstellen, 2. Vorliek durchsetzen und 3. fein trimmen und 4. meist, weil der Trimm nicht stimmt, die Mastfußverlängerung um einen Schritt ausfahren oder auch einfahren und erneut fein trimmen.

Die Konsequenz für den Surfer ist aber die, dass Mastfuß-Bases (Null-Bases) nur für Variotop-Segel eingesetzt werden können, wenn die Masten um mindestens 5cm länger als die längste Vorlieksempfehlung des Herstellers für die jeweiligen Segel sind. Im anderen Fall setzen Sie anstelle der Null-Base unbedingt eine ganz kurze Mastfußverlängerung (z.B. Chinook ALU 12) ein.
 

2.4.  Die optimale Mastfußverlängerungen

Die perfekte Mastverlängerung, so unsere Erfahrungen, hat:
- einen Verstellbereich ab unter 5 cm
   denn dann können Sie das Segel so tief wie möglich ans Trimmsystem und damit auch aufs Board ziehen -
   der Segeldruckpunkt befindet sich dann möglichst weit unten
- Verstellschritte im Abstand von maximal 2 cm
   man stellt die Verlängerung auf die Differenz zwischen Mastlänge und empfohlener Vorliekslänge des Segels ein und setzt das
   Segel bis zum Beleganschlag durch. Manchmal reicht das nicht, weil das Segel z.B. nicht genügen Loose Leech zeigt. Dann
   verlängert man die Mastfußverlängerung um einen Verstellschritt und setzt erneut durch. Und dabei sind dann gleich 2,5 cm
   oft (für uns) viel zu viel 
- einen Verstellbereich von mindesten 10 cm
   Sie müssen immer, selbst wenn die Mastlänge mit der Vorliekslänge exakt übereinstimmt, mal bei mehr Wind nachtrimmen.
   Und bei einer Nullbase geht das dann nicht. Oder Sie müssen über das Segeltop trimmen, doch manchmal gibt das Top auch
   unter Last um einige Millimeter oder gar  Zentimeter nach; und dann muss man auch das Vorliek nachsetzen können
- einen Verstellbereich je nach Mast und Segel von maximal 35 cm
   Die Standarddifferenz zwischen den Masten beträgt z.Z. 30 cm. Und der nächst längerer Mast hat eine größere Härte. Also
   brauchen Sie maximal für Ihre Mastverlängerung nur 30 cm plus Toleranz bis 4 cm
- 2 eng bei einander liegende große Trimmrollen
  
Je größer die Rollen, umso weniger die Trimmkräfte! Je enger die Rollen um so "paralleler" die Tampenführung zwischen
   dem Segeltrimmblock und dem Mastfußtrimmsystem
- kugelgelagerte Trimmrollen oder wenigstens Trimmrollen aus Messing oder auf einer Messingachse

   sich bewegende Messingteile weisen einen sich selbst schmierenden Effekt auf. Dadurch werden die Trimmkräfte weiter
   reduziert
- eine parallel zur Segelebene (Segelsehne) verlaufende Belegklemme
   beim Trimmen kann dadurch der Vorliekstrecker über die Belegklemme gezogen und muss nicht durch die Belegklemme
   durch gezogen werden, weniger Trimmkräfte und Verschleiß am Tampen
- einen um einige zehntel Millimeter breiteren Verschluss (Kopf oder Deckel) und entsprechender im Verstellsystem
   integrierter Manschette

   Das Rohr der Mastfußverlängerung ist im Durchmesser um 3 bis 4 mm dünner als der Innendurchmesser des Mastes. Die
   Mastfußverlängerung liegt nur am Deckel und an der Manschette im Mast an. Die Mastverlängerung klemmt nicht bei
   Versandung und kann immer aus dem Mast herausgezogen werden.

I

SDM-Startech-Verlängerungen

 

Früher dachte ich: ...lieber eine länger Mastfußverlängerung kaufen, als eine kurze - die lange ist universeller einsetzbar, als eine kurze. Aber heute weiß ich: das stimmt nur bedingt, denn in einem kurzen SDM-Mast bis einschließlich 430cm kann es Probleme geben, die langen Mastfußverlängerungen über 30 cm zu nutzen. Die passen oft gar nicht ganz in den Mast hinein, weil dieser sich zwangsweise zu früh verjüngt. Heute empfehle ich nur so viel lange Mastverlängerungen, wie nötig und dann mittellange und ganz kurze, so wie man sie braucht. Warum? Sie sparen Geld und Rigggewicht und Platz in der Surftasche und sie können die kurzen bzw. kürzeren Verlängerungen in jeden Mast hinein schieben.

Ausnahme: Sie haben ein für Leicht- und Mittelwind sowie Freestyler und Waverider begnadetes Gewicht unter 70 - 75kg, dann würde ich in berechtigten Ausnahmefällen Verlängerungen über 30cm empfehlen, damit Sie den nächst kürzeren, als den empfohlenen Mast verwenden können, denn diese Kombination soll dann weicher und angenehmer für sie zu fahren sein. Aber ich würde dann trotzdem zum Segelhersteller Kontakt aufnehmen und mir bestätigen lassen, ob diese Kombination für das jeweilige Segel funktioniert oder nicht.
 

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